Auf unseren Konferenzen und Vernetzungstreffen haben wir — teilweise im Zusammenhang mit Aktionen und Kampagnen, teilweise auch darüber hinaus — an gemeinsamen Postitionen und kurz- und langfristigen Zielen und Forderungen gearbeitet. Auf dieser Seite findet ihr ein Abbild des bisherigen Diskussionsprozesses. Auf der Protestkonferenz im September 2017 wurden folgende (mittelfriste) Forderungen beschlossen. Diese zeigen den aktuellen Stand.
Schule
- Unser Ziel ist die Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems zugunsten einer inklusiven, demokratischen und sozial gerechten Schule für Alle.
- Zunächst ist die Mitbestimmung von mindestens 50% der/durch Schüler*innen in allen Schulentscheidungen und schulpolitischen Entscheidungen und Gremien notwendig.
- Wir fordern, je nach Notwendigkeit, eine Abschaffung von Noten oder eine Ersetzung von Noten durch ein konstruktives Feedbacksystem.
Hochschule
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Wir fordern das Ende der Konkurrenz von Hochschulen untereinander und ihre vollständige Kostendeckung.
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Es muss eine bedarfsgerechte Finanzierung einschließlich der flächendeckenden Schaffung von 50.000 neuen unbefristeten Stellen im akademischen Mittelbau und 7.000 neuen Professuren gewährleistet sein.
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Wir fordern die Einführung eines bedingungslosen Studierendenhonorars in Höhe von mindestens 840 € monatlich. Dieses soll unabhängig von Alter, Semesterzahl, Leistung, und Einkommen der Eltern sowie bedarfsdeckend sein und als Vollzuschuss an Student*innen gezahlt werden.
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Wir fordern gleichberechtigte Mit- und Selbstbestimmung in allen Hochschul-Gremien und entsprechende Handlungsmöglichkeiten durch Viertelparität.
Berufsausbildung
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Bisherige Leistungen bzw. Bildungserfahrungen müssen ausreichend berücksichtigt werden. Hierfür müssen eine entsprechende Anerkennung und eine ergänzende Bildungskonzeption erfolgen.
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Mitbestimmung muss gewährleistet werden, daher fordern wir eine Auszubildenden-Quote in Betriebsräten und Raum im Unterricht für Gewerkschaften und Arbeitsrecht. Repressionen müssen konsequent in die Öffentlichkeit getragen und bekämpft werden.
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Ausbildungen müssen frei von Diskriminierung sein, daher müssen Bewerbungsverfahren anonymisiert werden. Bewerber*innen aus sozial benachteiligten Gruppen müssen bei gleicher Qualifikation stärker berücksichtigt werden. Krankheiten und Beeinträchtigungen müssen anerkannt werden und dürfen sich nicht negativ auf Ausbildungsleistungen und Zulassungen niederschlagen; zudem muss jeder Ausbildungsbetrieb ein Anti-Diskriminierungskonzept haben.
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Alle Ausbildungsgebühren müssen abgeschafft werden, da Bildung für alle zugänglich sein muss.
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Die Ausbildungsvergütung für alle Auszubildenden muss einem Mindestlohn von 10€ entsprechen.
Wenn ich groß bin, werde ich Humankapital
Der Begriff Humankapital bezeichnet Menschen als Horte von wirtschaftlich relevantem Wissen. Er stammt ursprünglich aus der Volkswirtschaft und hat später als Produktionsfaktor in die Betriebswirtschaft Einzug gefunden. Er steht beispielhaft für eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung, die als Konsequenz uns Menschen…
Read moreStudienfragen — Studierende fragen. Gerechtigkeit erfordert Demokratie
Studierende müssen, genau wie Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung sowie wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, gleichberechtigt an der Hochschule mitbestimmen dürfen. Gerade im Senat und in den Fakultätsräten ist eine gerechte Beteiligung an Entscheidungsprozessen von allen Statusgruppen relevant, um gleichberechtigt im Sinne…
Read moreWissenschaft trägt Verantwortung — Wer trägt Wissenschaft?
Aktuell sind Hochschulen nicht ausreichend finanziert, um tatsächlich frei forschen zu können. Sie sind abhängig von den sogenannten Drittmitteln — diese kommen zum Teil aus staatlichen Institutionen oder von Unternehmen. Forschung, die so finanziert wird, ist immer eine Form…
Read moreZur Strategie des Studierendenprotestes in der gegenwärtigen Krise des Kapitals
Text von Emanuel Kapfinger in der Zeitschrift tanz auf dem vulkan aus 2012 [PDF-Ausgabe] Die Umstrukturierungen von Studium, Arbeit und Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten verändern die Bedingungen für den Studierendenprotest grundlegend. Ausgehend von einer Analyse der Auswirkungen der…
Read moreAufruf zum 12. festival contre le racisme 2015 – Wider die rassistischen Zustände
Aufruf zum fclr 2015. Kein Problem mit Rassismus in Deutschland? Pegida slogiert mit der Angst vor Überfremdung und schafft es damit, tausende Menschen auf die Strasse zu bekommen. Bedauerlicherweise ist dies kaum verwunderlich. Regelmäßig zeigt die Studie “Deutsche Zustände”…
Read moreHochschule für alle: Hochschulzugang für Geflüchtete ermöglichen!
Ein Text der Gruppe [accessforall] von der FU Berlin aus 2015. Für kaum eine gesellschaftliche Gruppe bestehen so viele Zugangshürden zum deutschen Bildungssystem wie für Asylbewerber*innen. Behördliche Studienverbote und andere bürokratische Hindernisse, die Unmöglichkeit der Studienfinanzierung und unzureichende Kapazitäten in…
Read moreSelbstbestimmt Leben und Lernen
Der Slogan “Selbstbestimmt Leben und Lernen” zierte das Fronttransparent der Bildungsstreikdemo in Karlsruhe letzten Sommer und auch sonst taucht auf den Flyern und Plakaten der streikenden Schüler_innen und Student_innen immer wieder diese Forderung auf. Aber was steckt eigentlich genau…
Read moreSchule bleibt scheiße!
Text der Initiative Schule bleibt scheiße! anlässlich der Proteste von Schüler*innen in Niedersachsen wegen des Boykotts von Klassenfahrten durch Lehrer*innen, die Mehrarbeit leisten sollen, aus 2013 [PDF mit Layout]. Wenn heute wieder gegen Mehrarbeit für Lehrer demonstriert wird und…
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