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Arbeitstreffen Nord-Bündnis
Juli 10, 2021 @ 13:00 — 17:00
Am 10. Juli werden wir in Hannover unsere Kampage Bildungskrise planen. Bitte testet euch bevor ihr nach Hannover fahrt und meldet euch an. Damit wir die Veranstaltung besser und vor allem corona-konform planen können.
Vorgeschlagener Aufruf:
Nicht allein die Pandemie, auch die politischen „Lösungsversuche“ verstärken die soziale Ungleichheit dieser Gesellschaft. Während einerseits große Summen ausgegeben werden, um ausgewählte Wirtschaftszweige und Großunternehmen zu stützen, wurden Bildungs- und Betreuungsverhältnisse sträflich vernachlässigt. Die Konsequenz ist, dass viele junge Menschen unter seelischen und körperlichen Beschwerden leiden. Viele Schüler*innen, Auszubildende und Studierende wurde abgehängt. Gleichzeitig vertiefen sich die Geschlechterungleichheiten, weil Sorgearbeit noch stärker ausgebeutet wird als bisher. Daher publizieren Wissenschaftlerinnen zur Zeit weniger. Unbezahlte Erziehungsarbeit wird noch anstrengender. Pädagog*innen müssen mehr Leid abfangen.
Lernen, Arbeiten und Freizeit kann nur dann gelingend im eigenen Heim stattfinden, wenn dieses groß genug ist und richtig ausgestattet ist. Es war und ist daher wichtig zusätzliche Räume und Betreuungsangebote zu stiften. Das ist auch im Rahmen niedriger Inzidenzen und wirtschaftlicher Öffnungen geboten, um die hergestellten Defizite auszugleichen. Es bedarf zusätzlicher Fachkräfte, um Lernende zu unterstützen und Kolleg*innen zu entlasten. Es müssen zusätzliche Räume angemietet und Luftfilter bereitgestellt werden. Gleichzeitig muss noch immer die digitale Infrastruktur ausgebaut werden. Video-Konferenzen müssen datensicher und stabil sein. Wir brauchen zusätzliche Mediendidaktiker*innen. Vor allem muss die Ermöglichung einer sicheren(!) Bildung und Betreuung in Präsenz eine Priorität in der Pandemie-Politik haben. Das ist angesichts der aktuellen Öffnungshektik aber kaum der Fall. Vorrang hatten auch in der jüngsten Vergangenheit allenfalls Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen.
Nachdem über ein Jahr lang fast tatenlos zugesehen wurde wie sich die Situation in Bildung und Kultur verschlimmert, stehen nun staatliche Kürzungen ins Haus. Schon jetzt wird von Finanzpolitiker*innen die Erzählung verbreitet, dass der Staat hohe Ausgaben hatte und nun sparen müsse. Leider ist nie genug Geld im Bildungs‑, Erziehungs- und Wissenschaftsbereich angekommen. Weitere Kürzungen sind sozial verheerend und wirtschaftlich unsinnig. (Egal wie man es mit dem Kapitalismus hält: Nun müsste in Bildung investiert werden. Ob dazu Schulden aufgenommen werden oder Steuersätze angehoben werden, ist zweitrangig.) Die vorhersehbaren oder schon angesetzten Kürzungen sind motiviert durch eine kurzsichtige neoliberale Ideologie der wohlfahrtsstaatliche Umverteilungen an sich ein Dorn im Auge sind.
Dagegen müssen wir uns gemeinsam auflehnen.
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