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[Online-Konferenz] Bildungskrise. Ein Klassen- und Generationenkampf?
April 9, 2021 @ 16:00 — April 11, 2021 @ 18:30
Der Einfluss der Pandemie auf das Bildungs- und Wissenschaftssystem ist noch nicht komplett absehbar. Doch schon jetzt zeigt sich, dass bestehende Missstände verschärft werden: Insbesondere soziale Ungleichheiten nehmen zu. Aufgrund wegbrechender Steuereinnahmen dürfen wir mit Kürzungsverhandlungen rechnen. Weitere Einsparungen würden den Betreunngsschlüssel noch verschlechtern. Arbeitsbedingungen würden prekärer und Bildungserfolg hinge noch stärker an der sozialen Herkunft. Das alles hat absehbar große Einflüsse auf die weitere gesellschaftliche Entwicklung und die Demokratie als Regierungsform.
Wir wollen uns im Rahmen unterschiedlicher Vorträge und Seminare diesen Themen nähern. Dabei wollen wir auch eine gemeinsame Kampagne für ein offenes, solidarisches Bildungswesen entwickeln, um die politische Entwicklung aktiv zu gestalten. Klar ist bereits folgendes: Wir müssen uns gegen neoliberale Wirtschaftspolitiken zu Wehr setzen und für mehr Ausgaben im Bildungs-/Wissenschaftssektor streiten.
Programm:
Freitag | 09.04.
14:00 Uhr Seminar: Klasse — Ein Schlüsselbegriff zum Verständnis dieser Gesellschaft
16:00 Uhr Pause
17:00 Uhr Vortrag:Schuldenbremse und strukturelle Unterfinanzierung des deutschen Bildungssystems – wie geht es nach der Corona-Krise weiter?
18:30 Uhr Pause
19:15 Uhr „Mythos „Aufstieg durch Bildung“: Bildungsungleichheit in Deutschland“
Ab 21 Uhr Spiel, Spaß und Trallafitti
Samstag | 10.04.
10:00 Uhr Kritik an Noten und Prüfungen
12:00 Uhr Offene Vernetzung des Bündnis Lernfabriken …meutern!
13:30 Uhr Mittagspause
15:00 Uhr Yoga
15:30 Uhr Vortrag: Datenschutz und Digitale Infrastruktur
17:15 Uhr Aktions- und Kampagnen-Planung
18:45 Uhr Pause
20:00 Uhr Film oder sowas
22:00 spielen
Sonntag | 11.04.
11:00 Uhr Antiaufklärerische Angriffe: Desinformation und Propaganda
13:00 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Yoga/ Dehnübungen
14:30 Uhr (Bildungspolitisches) Organizing
16:00 Uhr Wie weiter machen?
16:30 Uhr Schluzs!
Zoom-Meeting beitreten
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Meeting-ID: 987 6148 2848
Kenncode: 161307
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Ortseinwahl suchen: https://zoom.us/u/abmJz9hjdE
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213.244.140.110 (Deutschland)
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Schuldenbremse und strukturelle Unterfinanzierung des deutschen Bildungssystems – wie geht es nach der Corona-Krise weiter?
Bund und Länder haben zur Bewältigung der Corona-Krise im Rahmen der Schuldenbremse den Notfall erklärt und große Kreditbeträge aufgenommen, um die Folgen der Krise zu bewältigen. Dadurch ist es bisher gelungen, einen massiven Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verhindern. Gleichwohl wirkt die Corona-Pandemie wie ein Brennglas: In vielen Bereichen des Öffentlichen Dienstes — z.B. in den Gesundheitsämtern und in den Schulen — fehlt es an qualifizierten Beschäftigten. Zudem macht sich jetzt der Investitionsstau im Bereich der staatlichen Infrastruktur schmerzlich bemerkbar.
Große Probleme werden aufgrund der Schuldenbremse auf die öffentlichen Haushalte nach dem Ende des gegenwärtigen Krisengeschehens zukommen, denn es besteht der Zwang zur Tilgung der jetzt aufgenommenen Kredite. Außerdem müssen die Defizite in den Haushalten zurückgeführt werden. So drohen Spar- und Kürzungsprogramme die strukturelle Unterfinanzierung des Bildungssystems zu verschärfen: Viele Schulgebäude sind schon jetzt in einem schlechten baulichen Zustand, und in Kitas, Schulen und Hochschulen fehlen Fachkräfte.
Der Vortrag nimmt die aktuellen Entwicklungen unter die Lupe und lädt ein zur Diskussion über politische Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten.
Referent: Dr. Kai Eicker-Wolf, Politikwissenschaftler und Ökonom, arbeitet als Referent für finanzpolitische Fragen bei der GEW Hessen und ist beim DGB Hessen-Thüringen verantwortlich für den Bereich Wirtschaftspolitik.
Workshop: Mythos „Aufstieg durch Bildung“: Bildungsungleichheit in Deutschland
Referentin: Christiane Fuchs (BdWi)
Während 74 Prozent der Kinder aus akademischem Elternhaus in Deutschland den Weg an die Hochschule finden, sind es bei Arbeiter*innen-Kinder gerade einmal 21 Prozent. Das Versprechen eines soziales Aufstiegs durch Bildung bleibt in der „Bildungsnation Deutschland“ also weiterhin uneingelöst. Im Workshop „Mythos „Aufstieg durch Bildung“: Bildungsungleichheit in Deutschland“ werfen wir einen gemeinsamen Blick darauf, warum hierzulande noch immer die soziale Herkunft maßgeblich über den eigenen Platz im Bildungssystem entscheidet, diskutieren, welche politischen Änderungen es für ein gerechte(re)s Bildungssystem braucht und überlegen uns (Gegen-)Strategien für unsere eigene bildungspolitische Arbeit.
Datenschutz und digitale Infrastruktur
Referent: Thomas Brandt
Digitalisierung und Digitalität sind die Schlagworte der modernen Schule. Die aktuelle Pandemie hat gezeigt, wie sehr Deutschland teilweise in diesem Bereich hinter vergleichbaren Ländern zurückhängt. In diesem Vortrag geht es darum, wie digitale Infrastrukturen an Schulen aufgebaut sind, wie sie finanziert werden und welche Konsequenzen die schnelle Digitalisierung auf dieser Basis für Datenschutz und digitale Souveränität der Schüler*innen und Lehrkräfte hat.
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