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Bildungspolitische Regionalföderation Berlin-Brandenburg
August 16, 2021 @ 18:00 — 22:00
Ablaufplan
- Vorstellungsrund
- Kurze Einführung
- Theamtische Schwerpunkte/ Politische Analyse
- Aufrufbesprechung
- Politische Praxis
- ggf. Kampagnen-Planung
- Zeitplan
- Arbeitsgruppen
Video-Konferenz: https://meet.jit.si/Bildungskrise
Konkreter Hintergrund
Wir beobachten seit meheren Jahrzehnten eine Ökonomisierung aller Lebensbereichen. Davon ist auch das Bildungssystem massiv betroffen. Verwettbewerblichung, Sparpolitik, neue Kontrollmechanismen verändern die Bedingungen von Bildung so stark, dass der Begriff inzwischen unpassend erscheint. Am weitesten ist dieser Prozess an den drittmittelstarken Hochschulen fortgeschritten. Die Hochschulgesetzesnovelle stellt einen neuen Eckstein auf diesem Weg dar. Doch auch andere Bildungsbereiche wie Schule, KiTa und informelle Bildungsarbeit sind von der neoliberalen Politik betroffen.
Der spezielle Hintergrund für das Treffen sind die Konsequenzen, die die Pandemie für das (formelle und informelle) Bildungswesen hat. Die aktuelle Krise verschärft die Defizite in der deutschen Bildungs- und Jugendpolitik. Die unzureichende finanzielle Ausstattung erschwert eine gute Betreuung und den Aufbau einer datensicheren Infrastruktur. In der Folge vertiefen sich soziale Ungleichheiten. Insbesondere jüngere Menschen leiden psychisch unter der sozialen Isolation. Alle Probleme aufzuzählen würde sicherlich den Rahmen dieser Mail sprengen. Besonders erwähnenswert scheint uns jedoch folgende Sorge: Wir prognostizieren, dass sich die Sparpolitik von Ländern und Kommunen in den kommenden Jahren verschärfen wird, da aufgrund der Pandemie und der resultierenden Wirtschaftskrise Steuereinnahmen wegbrechen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass von diesen Einsparungen auch Wissenschaft und Bildung betroffen sind. Wir halten es für grundsätzlich falsch an dieser Stelle (und zu diesem Zeitpunkt) zu sparen. Selbst unter einer rein wirtschaftspolitischen Perspektive erachten wir den Weg, den einige Norddeutsche Länder nun gehen wollen als völlig verfehlt. Statt zukunftsorientierte Infrastruktur abzubauen, sollten die strukturelle Krisenanfälligkeit von Wirtschaft und Bildung behoben werden.
Das Bündnis
Dieser Zusammenschluss steht allen offen, die im Bildungssystem verhaftet sind: Schüler*innen, Pädagog*innen, Sekretär*innen, Wissenschaftler*innen, Student*innen, Auszubildenden. Denn wir alle sind betroffen von Sparmaßnahmen und Ökonomisierung. Damit zusammenhängend hat der Arbeitsdruck für alle Beteiligten zugenommen. Für Studierende und Schüler*innen macht sich das insbesondere über die Verdichtung von Prüfungen bemerkbar. Für Lehrende und Verwaltungsangestellte über kürzere Vertragslaufzeiten und geringeren Lohn. Insbesondere Schule und Hochschule sind mit den neoliberalen Reformen der letzten Jahrzehnte Teil einer autoritären Wettbewerbsordnung geworden und leisten so rechten Tendenzen Vorschub. Das macht sich in den Bildungskonzepten, in den Arbeitsverhältnissen und den Leitungsstrukturen bemerkbar. In Zeiten rechtsradikaler Propagandaerfolge ist es dringender denn je sich mit dem Zusammenhang zwischen Sozialisation und Ideologiebildung zu befassen. Es ist mehr denn je an der Zeit sich für ein antiautoritäres Bildungswesen stark zu machen. Ein Bildungswesen, das ausreichend Raum bietet für politische Bildung und Praxis.
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