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[Neustart] Bildungspolitisches Nordbündnis
April 24, 2021 @ 13:00 — 16:30
Liebe Mitstreiter:innen,
Die aktuelle Corona-Pandemie hat massive Auswirkungen auf unsere Bildung: Studierende, Schüler:innen und Auszubildende wissen nicht, ob, wann und wie sie ihre Abschlüsse erreichen bzw. relevante Prüfungen ablegen können. Für Viele kommen existentielle Folgen hinzu, da sie sich Verzögerungen nicht leisten können. So verlieren gerade zahlreiche Studierende ihre Jobs und können ihre Miete nicht mehr zahlen. Zusätzlich treffen soziale Isolation, psychische Belastungen und Perspektivlosigkeit besonders junge Menschen. Sie treffen aber auch jene verstärkt, die arm sind oder im Bildungssytem schon vor der Pandemie benachteiligt wurden.
Die unzureichende Digitalisierung und das unbegleitete Lernen zu Hause führt dazu, dass schon bestehende Bildungsungleichheiten zwischen Lernenden weiter verstärkt werden: Wer ein eigenes Zimmer und die entsprechenden Arbeitsmaterialien (insbesondere technische Endgeräte und gutes WLAN) zur Verfügung hat, hat bessere Chancen, das weiterhin hohe Pensum an Hausaufgaben oder Studien-/ Prüfungsleistungen zu bewältigen. Alle anderen, die sich das nicht leisten können, werden marginalisiert und bleiben auf der Strecke. Darüber hinaus hängt nun der Bildungserfolg noch stärker als im „Normalbetrieb“ von der familären Unterstützung ab. Das setzt auch Eltern, die nebenher von zuhause arbeiten sollen unter massiven Druck. Sie müssen nun ausbaden, dass in Deutschland die Digitalisierung der Bildung bisher verpasst wurde. Es ist kein Zufall, dass die Schere zwischen arm und reich nicht nur global, sondern auch innerhalb von Deutschland anwächst. Die weiterhin prosperierende Wirtschaft hat aller erste Priorität und schädigt unsere Gesellschaft nachhaltig. So bleibt einerseits den Studierenden eine ausreichende und wirksame Nothilfe verwehrt, während andererseits naturzerstörerische Unternehmen gerettet werden.
Statt weiteren Kürzungen erfordert die Krise eine Einstellungs- und Invetitionsoffensive: Es müssen mehr Stellen geschaffen werden für Sozialarbeiter:innen, Lehrende, Wissenschaftler:innen. Es bedarf eines Aufbaus tatsächlich wirkender Sozialhilfen und Unterstützung für benachteiligte Schüler:innen, datensicherer, digitaler Infrastruktur, aber auch der Investition in Luftfilter und zusätzlicher Lehrräume, damit präsente Bildung dieses Jahr wieder stattfinden kann. Dafür sind die Milliarden an Steuergeldern sinnvoller investiert statt in klimaschädliche Wirtschaftszweige.
Ablaufplan
- Vorstellungsrund
- Kurze Einführung
- Theamtische Schwerpunkte/ Politische Analyse
- Aufrufbesprechung
- Politische Praxis
- ggf. Kampagnen-Planung
- Zeitplan
- Arbeitsgruppen
Das Bündnis
Dieser Zusammenschluss steht allen offen, die im Bildungssystem verhaftet sind: Schüler*innen, Pädagog*innen, Sekretär*innen, Wissenschaftler*innen, Student*innen, Auszubildenden. Denn wir alle sind betroffen von Sparmaßnahmen und Ökonomisierung. Damit zusammenhängend hat der Arbeitsdruck für alle Beteiligten zugenommen. Für Studierende und Schüler*innen macht sich das insbesondere über die Verdichtung von Prüfungen bemerkbar. Für Lehrende und Verwaltungsangestellte über kürzere Vertragslaufzeiten und geringeren Lohn. Insbesondere Schule und Hochschule sind mit den neoliberalen Reformen der letzten Jahrzehnte Teil einer autoritären Wettbewerbsordnung geworden und leisten so rechten Tendenzen Vorschub. Das macht sich in den Bildungskonzepten, in den Arbeitsverhältnissen und den Leitungsstrukturen bemerkbar. In Zeiten rechtsradikaler Propagandaerfolge ist es dringender denn je sich mit dem Zusammenhang zwischen Sozialisation und Ideologiebildung zu befassen. Es ist mehr denn je an der Zeit sich für ein antiautoritäres Bildungswesen stark zu machen. Ein Bildungswesen, das ausreichend Raum bietet für politische Bildung und Praxis.
Zugangslink: https://zoom.us/j/94118010096?pwd=SEhDMkZqYUdTdGx4am5lVnNJeEZoQT09
PW: 065475
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