In Berlin waren Mitte März über 10.000 Menschen auf der initiativenübergreifenden Großdemonstration gegen Wohnungsnot, immer mehr Student*innenschaften beteiligen sich an der Kampagne ‚Studis gegen Wohnungsnot‘ und auf einem Spitzentreffen der großen Koalition erklärt Andrea Nahles: „Das Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit“. Etwas bewegt sich. Fraglich bleibt: Werden lediglich Mittelschichtsfamilien dabei gefördert, Häuser zu bauen und zu kaufen? Werden die besonderen Probleme von ärmeren Schichten und Gruppen wie Arbeitslosen, Student*innen und Menschen mit Migrationshintergrund berücksichtigt? Werden auch Fragen um Freiräume berücksichtigt? Werden gar anhand der Wohnungsnot grundsätzliche Fragen um Eigentum und Segregation angesprochen?
In Berlin und Potsdam findet die existentielle Not bereits einen politischen Ausdruck: Am 20.05 wurden zehn leerstehende Häuser besetzt! Stimmen aus der Politik nennen die Besetzungen hinsichtlich der Wohnsituation in der Berlin “legitim” bis “asozial”. Angesicht der Tatsache, dass nirgendwo in der Welt die Mieten so drastisch steigen wie in Berlin, sind die Beetzungen nicht nur legitim sondern notwendig! Auch in kleineren Städten, wie in Bamberg wurde Anfang Mai schon mit einem Protestcamp in den Sommer gestartet. Im Oktober wird das Bündnis “Lernfabriken …meutern!” zusammen mit weiteren Akteur*innen in verschiedenen Städten Protestcamps an Hochschulen aufschlagen. In Essen ist bereits für Juni ein derartiges Camp in Planung. Stay tuned!
Politisierung des Wohnens in vollem Gange
- By Redakteur:in
- on 9. Mai 2018
- in Material
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