Aktuell sind Hochschulen nicht ausreichend finanziert, um tatsächlich frei forschen zu können. Sie sind abhängig von den sogenannten Drittmitteln — diese kommen zum Teil aus staatlichen Institutionen oder von Unternehmen. Forschung, die so finanziert wird, ist immer eine Form von Auftragsforschung. Die Freiheit der Forschung und Lehre ist also eingeschränkt! Sowohl die Auswahl als auch die inhaltlichen Vorgaben der Geldgeber*innen entscheiden gemäß sinnloser Renditeerwartungen, was gefördert wird. Das hat mit vernünftigen, allgemeinwohlorientierten Entscheidungen nichts zu tun. Nicht zuletzt verschwendet der disziplinierende Antragszirkus die Zeit und Kraft von Wissenschaftler*innen und Lehrenden.
Schulen und Hochschulen müssen aber unabhängig von Drittmitteln, ökonomischen Zwängen und Verwertungslogiken agieren können – wir lehnen das Wettbewerbsprinzip in der Bildungsfinanzierung entschlossen ab. Solange noch Drittmittel oder Sponsorings genutzt werden, müssen Bildungseinrichtungen diese transparent machen.
Solange es Drittmittelabhängikeiten gibt, fordern wir, eine öffentliche Forschungsdatenbank einzurichten und eine Verpflichtung zur ausnahmslosen Transparenz in alle (Hoch-)Schulgesetze aufzunehmen — so wie es einige Bundesländer schon vorgemacht haben.
Wissenschaft trägt Verantwortung — Wer trägt Wissenschaft?
- By Redakteur:in
- on 7. April 2015
- in Aktuelles, Positionen