Demo-Aufruf: Eine Milliarde für eine Million – Studi-Hilfe jetzt!
Studierenden muss endlich geholfen werden! Das steht fest, aber das scheint die Bundesregierung nicht zu interessieren. Daher ruft das Bündnis Solidarsemester für den 20.06.2020 um 14 Uhr zu einer Demonstration in Berlin auf. Startpunkt ist der Hauptbahnhof (Washingtonplatz). Das Motto: „Eine Milliarde für eine Million – Studi-Hilfe jetzt!“
Eine Million Studierende befinden sich in einer großen finanziellen Notlage und auch drei Monate nach Beginn der Krise ist keine echte Hilfe in Sicht. Sie bekommen nämlich keine Grundsicherung oder andere Transferleistungen. Nur 12% aller Studierenden erhalten BAföG. Nachdem seit März 40% der Studierenden ihre Jobs verloren haben, bleibt Hunderttausenden die Wahl zwischen Studienabbruch und Überschuldung. Mit Bildungsgerechtigkeit hat das nichts zu tun. Es muss etwas passieren, sonst gerät die Corona-Krise zur Bildungskatastrophe!
Bundesbildungsministerin Karliczek sieht das wohl anders. Ihre „Überbrückungshilfe“ besteht aus hoch zu verzinsenden Krediten und einem Mini-Nothilfefonds.
KREDITE FÜR DIE STUDIENFINANZIERUNG LEHNEN WIR AB! Nur ein bedarfsgerechter Zuschuss ohne Rückzahlung kann wirklich helfen.
Trotzdem: Hier einmal unsere Kritik am von Karliczek angepriesenen Kredit in Kurzform:
- ZU WENIG: Wer den Kredit wählt, kann nur bis zu 650€ im Monat erhalten. Davon kann man fast nirgendwo leben!
- ZU EINGESCHRÄNKT: Eine hohe Zahl von Studierenden ist von vornherein vom Kredit ausgeschlossen!
- ZU HOHE ZINSEN: Der als zinsfrei angekündigte Kredit bringt ab nächstem Jahr hohe Zinsen, die bis zu 3.500€ betragen können!
- ZU STARR: Die Rückzahlung des Kredits muss oft noch während des Studiums beginnen – Studienabbrüche werden die Folge sein!
- ZU UNGERECHT: Wer keine reichen Eltern hat, die im Zweifel einspringen können, kann sich nicht auf so einen Kredit einlassen – das ist keine Bildungsgerechtigkeit!
Unsere Kritik am Mini-Nothilfefonds:
- ZU KLEIN: Der Nothilfefonds ist mit 100 Millionen Euro viel zu klein, um einer Million Studierenden zu helfen – das macht nämlich bloß 100 Euro pro Person!
- ZU GERING: Pro Monat können Studierende nur bis zu 500€ erhalten – davon kann man nicht leben!
- ZU SPÄT: Die Krise hat im März begonnen, bald ist Juli – Studierende ohne Rücklagen und reiche Eltern mussten bereits ihr Studium abbrechen!
- ZU RESTRIKTIV: Nur wer unter 500€ auf dem Konto hat, bekommt Geld – das ist für viele schon allein die Miete!
- ZU KURZ: Der Fonds erfasst nur die Monate Juni, Juli und August – die Krise began früher und wird bis dahin nicht vorbei sein!
- ZU BÜROKRATISCH: Jeden Monat muss die Hilfe neu beantragt und die Corona-bedingte Betroffenheit nachgewiesen werden!
Seit Monaten üben hunderte Studierendenvertretungen Kritik am Vorgehen der Bundesregierung. Es ist Zeit, dass wir gehört werden! Wir dürfen nicht zulassen, dass die Corona-Krise die Lebenspläne hunderttausender Studierender zunichte macht und Hochschulbildung nur denen zugänglich ist, die es sich leisten können.
Unsere Forderungen:
- MINDESTENS EINE MILLIARDE FÜR EINE MILLION: Die Aufstockung des Nothilfefonds auf eine Milliarde Euro und die Lockerung der Beantragungsrichtlinien sind dringend erforderlich! Dabei ist eine Milliarde noch eine sehr bescheidene Schätzung des tatsächlichen Bedarfs!
- BAFÖG ÖFFNEN: Das BAföG für alle Studierenden zu öffnen, die Beantragung zu entschlacken und es zumindest für die Zeit der Krise rückzahlungsfrei zu gestalten, wäre eine schnelle Hilfe und leicht umzusetzen!
- ALGII ÖFFNEN: Ebenso leicht wäre es möglich, Studierenden Zugang zum ALGII zu gewähren, denn auch Studierende können nicht nur von Luft und Liebe leben, sondern haben eine finanzielle Grundsicherung verdient – so wie jeder andere Mensch!
Wir sehen uns also am 20.06. auf der Straße – für Bildungsgerechtigkeit und finanzielle Hilfe, die ihren Namen verdient!
Demonstration call: One Billion for One Million — Student Help Now!
Students must finally be helped! That’s for sure, but the federal government doesn’t seem to care. Therefore the alliance calls for a demonstration in Berlin on 20.06.2020 at 14:00. The starting point is the central station (Washingtonplatz). The motto: “One billion for one million — Student Help Now!”
One million students are in dire financial need, and even three months after the beginning of the crisis, there is no real help in sight. They do not receive any minimum security or other transfer payments. Only 12% of all students receive BAföG. Now that 40% of students have lost their jobs since March, hundreds of thousands have the choice between dropping out of their studies and running up excessive debt. This situation has nothing to do with educational justice. Something must be done, otherwise the Corona crisis will turn into an educational disaster! Federal Minister of Education Karliczek probably sees it differently. Her “bridging aid” consists of loans with high-interest rates and a mini emergency aid fund.
WE REJECT LOANS FOR FINANCING STUDIES! Only a needs-based subsidy without repayment can help.
Nevertheless, here is our criticism of the credit advertised by Karliczek in the short form:
- Too little: Whoever chooses the credit can only receive up to 650€ per month. One can live on this almost nowhere!
- Too RESTRICTED: A large number of students are already excluded from the loan from the very beginning!
- TO HIGH INTEREST: The Loan, announced as interest-free, will bring high interest from next year on, which can be up to 3.500€!
- Too Rigid: The repayment of the loan often has to start during the studies — dropouts will be the result!
- TOO WRONG: If you don’t have wealthy parents who can step in when in doubt, you can’t get involved in such a loan — that’s no educational justice!
Our criticism of the Mini Emergency Aid Fund:
- Too SMALL: The emergency fund of 100 million Euros is much too small to help one million students — that is only 100 Euros per person!
- TO LOW: Students can only receive up to 500€ per month — you cannot live on that!
- LATE: The crisis has started in March, soon it will be July — students without reserves and wealthy parents already had to drop out of their studies!
- TO RESTRICTIVE: Only those who have less than 500€ on their account get money — for many of them this is already the cost of rent!
- BRIEF: The fund only covers the months of June, July, and August — the crisis started earlier and will not be over by then!
- OFFICIAL: Every month, the help has to be applied for anew, and the corona-conditioned affliction has to be proved!
For months hundreds of student representatives have been criticizing the actions of the Federal Government. It is time that we are heard! We must not allow the corona crisis to ruin the life plans of hundreds of thousands of students, and higher education to be accessible only to those who can afford it.
Our demands:
- A BILLION FOR A MILLION: The increase of the emergency fund to one billion euros and the easing of the application guidelines are necessary! But one billion is still a very modest estimate of the actual need!
- OPEN BAFÖG: Opening BAföG to all students, streamlining the application process, and making it repayment free, at least for the time of the crisis, would be a quick help and easy to implement!
- — OPEN ALGII: It would be equally comfortable to grant students access to ALGII because students can live not only on-air and charity but also deserve reliable financial support — just like everyone else!
So we’ll see you on the street at 20.06. — for educational justice and financial help that deserves its name!
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